Fischzucht und Nordrhein-Westfalen, das Land geprägt durch Kohle und Stahl, ist kein Widerspruch. Es gibt in NRW eine seit langem bestehende Fischkultur mit einem wohlschmeckenden, gesunden Angebot.

Traditionell steht der Speisefisch zum Jahresende auf vielen Speisezetteln, aber aktuell ist der Fisch durch die Problematik der Fangzonen im Zusammenhang mit dem Brexit ein viel diskutiertes Thema. Damit entsteht für manchen Verbraucher die Frage, „Wo kommt mein Weihnachtskarpfen oder die Forelle heute überhaupt her?“ Eine gute Frage, denn Fisch ist Teil einer gesunden Ernährung und liefert wertvolle Eiweiße, Fettsäuren und Mineralstoffe.

In Nordrhein-Westfalen gibt es viele familiengeführte Fischzuchtbetriebe die Forellen, Saiblinge, Karpfen und Welse züchten, und diese über eigene Hofläden oder den Lebensmittelhandel vermarkten.

„Der Kauf von nachhaltig in der Aquakultur erzeugten Fischprodukten schont die Meeresfischbestände. Die heimisch produzierten Fische werden in Teichen unter hohen Umweltstandards und möglichst ressourcenschonend groß. Unsere Fische sind gute Futterverwerter und deswegen auch ein ökologisches Nahrungsmittel“, betont der Vorsitzende des Verbands Nordrhein-Westfälischer Fischzüchter und Teichwirte, Andreas Pilgram.

Die nordrhein-westfälische Fischzucht ist ständig bemüht, dass die hiesige Aquakultur die Ansprüche von heute und morgen erfüllt.

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten.

Im Vergleich ist die Aquakultur, durch die effiziente Futterverwertung der Fische von 1:1 (Kg Futtereinsatz : Kg Zuwachs), eine besonders ressourcenschonende und nachhaltige Form der Produktion von tierischem Eiweiß.

Die Schlachtung der Fische erfolgt in unmittelbarer Nähe zum Zuchtgewässer. Die dadurch entfallenden Transportwege schonen die Umwelt und vermindern die Belastung der Tiere. Die Weiterverarbeitung der Rohware in den NRW-Betrieben erfolgt anschließend weitgehend in Handarbeit und angepasst an die Auftragslage. So wird sichergestellt, dass keine fertige Ware weggeworfen werden muss. Ein wichtiger Aspekt zur Vermeidung der Nahrungsmittelverschwendung.

Einige Betriebe im Verband nutzen inzwischen auch das Siegel „NRW – geprüfte Qualität“ des Vereins Ernährung-NRW, um Verbraucher auf die regionale Herkunft und hohe Qualität aufmerksam zu machen.

Die von den NRW-Betrieben aufgezogenen Fische sind nicht nur für den Verzehr bestimmt. Ein Großteil der Fische wird als sogenannter Besatzfisch in freien Gewässern wie Flüssen und Seen ausgesetzt. Die Bereitstellung junger Besatzfische dient dem Ausgleich von Fortpflanzungsdefiziten in den freien Gewässern.

Es ist das Ziel der Fischzüchter und Teichwirte in Nordrhein-Westfalen eine anspruchsvolle Fischkultur zu prägen und zu leben. Letztendlich entscheiden Verbraucher durch ihr Kaufverhalten mit über die Entwicklung einer nachhaltigen, zukunftsorientierten NRW-Fischwirtschaft.

Mehr auch im Video: