
Zukunft auf dem Teller: Ein Viertel der Deutschen offen für Fleisch aus dem 3D-Drucker
Immer mehr Menschen in Deutschland setzen sich mit alternativen Formen der Lebensmittelproduktion auseinander – und zeigen dabei zunehmend Interesse an innovativen Technologien wie dem 3D-Druck. Laut einer aktuellen Umfrage des Digitalverbands Bitkom kann sich inzwischen fast jede*r Vierte (24 %) vorstellen, kultiviertes Fleisch aus dem 3D-Drucker zu essen. 2019 waren es nur 13 %.
Gerade bei jüngeren Generationen stoßen die neuen Technologien auf besondere Offenheit: In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen sind es bereits 35 %, bei den 16- bis 29-Jährigen 33 %, die dem sogenannten „cultivated meat“ aus dem Drucker aufgeschlossen gegenüberstehen. Im Gegensatz dazu zeigen sich ältere Verbraucher*innen skeptischer – bei den über 65-Jährigen würden lediglich 14 % 3D-gedrucktes Fleisch konsumieren.
Fleischkonsum neu gedacht – für mehr Nachhaltigkeit?
Ein zentrales Argument für kultiviertes Fleisch ist die Nachhaltigkeit. Rund ein Drittel der Befragten (31 %) glaubt, dass die neue Technologie zur umweltfreundlicheren Lebensmittelproduktion beitragen kann. Das Verfahren ermöglicht es laut Bitkom e. V., Produkten Aussehen und Textur zu geben, die konventionellem Fleisch ähneln – aber mit einem erheblich geringeren ökologischen Fußabdruck.
Auch in Nordrhein-Westfalen gewinnen solche innovativen Ansätze an Relevanz: Die regionale Agrar- und Ernährungswirtschaft beobachtet mit wachsendem Interesse, wie digitale Technologien die Branche verändern. Von Smart Farming bis hin zur individualisierten Lebensmittelproduktion per Drucker – die Entwicklung könnte auch für Verbraucher*innen in NRW neue Perspektiven eröffnen.
Preis bleibt Hürde – Technik noch nicht massentauglich
Trotz wachsender Offenheit zeigen sich viele Verbraucher*innen beim Preis sensibel: Nur 7 % wären bereit, mehr für 3D-gedrucktes Fleisch zu zahlen als für herkömmliches. Zudem halten 17 % der Befragten solche Produkte aktuell noch für Luxusgüter.
Auch in den eigenen vier Wänden ist die Technik noch Zukunftsmusik: Zwar würden 16 % gerne mit einem Lebensmitteldrucker ihre eigenen Kreationen herstellen, doch aktuell sind die Geräte teuer und auf spezielle Zutaten angewiesen. Daher kommen sie bislang vor allem in Gastronomie und Industrie zum Einsatz.
Fazit: Technologie mit Potenzial – auch für NRW
Die Studienergebnisse zeigen deutlich: Die Bereitschaft, neue Wege bei der Ernährung zu gehen, wächst. Besonders im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Tierwohl könnten kultivierte Fleischprodukte aus dem 3D-Drucker eine wichtige Rolle spielen. Für NRW als innovationsstarkes Agrarland bieten diese Entwicklungen spannende Chancen – für Produzentinnen wie für bewusste Konsumentinnen.
Foto: canva.com