Suche
Close this search box.
Foto: René Robin (Copyright: Birgit Clausen)

Von der Natur für die Natur: Biologisch abbaubares Geschirr und Besteck aus Weizenkleie

Das Team von Start-up Gründer René Robin aus Köln hatte 2019 die Vision, nachhaltiges und 100 % abbaubares Einweggeschirr (Teller, Schalen, Besteck) produzieren zu lassen und zu vertreiben. „Wir stehen für Einwegprodukte aus Naturmaterialien von höchster Qualität. Gestalten wir zusammen die Welt ein wenig umweltfreundlicher!“, so Robin. Hintergrund seiner Geschäftsidee war, weniger Plastik anzubieten, weil wir davon zu viel produzieren, insbesondere Verpackungsmaterial – und zu wenig recyclen.

Das Herstellungsverfahren zur Fertigung von Einweggeschirr aus Weizenkleie wurde in Polen in einer Familie mit Müllertraditionen entwickelt. Das umweltfreundliche Herstellungsverfahren zur Fertigung von Einweggeschirr aus Kleie basiert auf natürlichen Rohstoffen. Es ist keine große Menge Wasser erforderlich und es werden keine chemischen Substanzen verwendet. Das Einweggeschirr aus Kleie ist eine geeignete Alternative für Einweggeschirr aus Papier oder Kunststoff, deren Produktion sehr umweltbelastend ist.

„Von 1 Tonne reiner, essbarer Weizenkleie können bis zu 10.000 Platten, Schalen oder Tabletts produziert werden. Was noch wichtiger ist, dass die Produkte in nur 30 Tagen vollständig biologisch abbaubar sind“, so der Geschäftsführer René Robin. „Aber wir sind hier noch nicht am Ende angekommen. Aktuell arbeiten wir mit Akteuren aus der Agrarwirtschaft an einer Alternative zu klassischem Zellstoff. Lassen Sie sich überraschen!“

Allein im Jahr 2020 wurden etwa 370 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Treiber dieses Anstiegs sind in den vergangenen 20 Jahren insbesondere asiatische Länder – vor allem China. In Europa ist die Entwicklung weniger rasant. In den letzten zehn Jahren stagniert die Menge der pro Jahr hergestellten Kunststoffe in der europäischen Kunststoffindustrie.

Neue Lösungen müssen also her und neue Materialien in die Regale. Start-ups sind hier oftmals Vorreiter: Pfand- bzw. Mehrweg-Systeme, rPET, kompostierbare Verpackungen oder unverpackt Lösungen. Auch wenn nachhaltige Verpackungsalternativen häufig teurer sind. Hinzu kommt der politische Druck: Der European Green Deal hat zum Ziel, dass nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle sich durchsetzen und Verbrauchsmuster sich so verändern, dass von vornherein weniger Abfall erzeugt wird. Viele Einwegplastikprodukte sind seit dem 3. Juli 2021 in der EU verboten3). Dazu gehören etwa Trinkhalme, Rührstäbchen, Luftballonstäbe oder Einweg-Geschirr aus konventionellem Plastik und aus „Bioplastik“. Auch To-go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor dürfen in der EU nicht mehr produziert und in den Handel gebracht werden.

Und auch die Verbraucher nehmen sowohl sich selbst als auch Unternehmen stärker in die Pflicht, etwas gegen den Plastikmüll zu tun. Laut einer Umfrage von Brandwatch antworten 70% der deutschen Verbraucher auf die Frage „Würden Sie mehr für ein Produkt aus einem alternativen Material bezahlen, um die Abfallmenge zu reduzieren?“ mit „Ja“ (globaler Durchschnitt 69%).

Grafik: Verbot Plastikartikel (Copyright: Bundesregierung)

Grafik: Seit 2021 zum Schutz des Meeres und der Umwelt – das Verkaufsverbot für Wegwerfartikel aus Kunststoff. (© Bundesregierung)

Beitragsfoto: © Birgit Clausen

Newsletter abonnieren
Möchten Sie den Newsletter von „NRW is(s)t gut“ erhalten? Dann senden Sie uns bitte mit nachstehendem Formular Ihre Kontaktangaben:

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen .