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Foto: Spirituosenfässer (Copyright: canva.com)

Spirituosen aus nordrhein-westfälischen Handwerksbetrieben

Nordrhein-Westfalen hat eine vielseitige Esskultur, die regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. So haben die verschiedenen Kulturlandschaften ihre eigenen Spezialitä­ten, die genauso facettenreich sind, wie die Menschen, die dort leben. Sie fühlen sich mit ihrer Heimat verbunden und schätzen die Lebensmittel aus ihrer Region. Es werden viele schmackhafte Produkte hergestellt, deren Rohstoffe und Zutaten im Westen Deutschlands gedeihen. So bedingen die klimatischen Verhält­nisse, dass Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Buchweizen und Hafer, aber auch alte Weizensorten wie Dinkel, Emmer und Einkorn in sehr guter Qualität geerntet werden. Das freut nicht nur die regionalen Betriebe, die leckeres Brot und Backwaren herstellen, sondern auch die Brennereien, die daraus ihre feinen Spirituosen erzeu­gen. Ernährung-NRW e. V. stellt drei handwerkliche Brennereien vor, die Mitgliedsbetriebe im Verein sind.

Dorfschönheit – Wie der Gin zu seinem Namen kam

Bei Dorfschönheit denkt man an das hübsche Mädchen aus dem Dorf oder an die beste Kuh im Stall. Diese Namensgebung wurde bewusst gewählt. Damit sollte ausge­drückt werden, wofür die Marke steht: Dorf, Region, Heimat, ländliche Umge­bung, bäuerlich. Als Thomas Kricsfalussy und Christian Link-Egbers vor knapp vier Jahren die Idee hatten, einen Gin für Menschen in ihrem direkten Umfeld zu entwickeln, wussten sie noch nicht, was daraus werden würde. Es gab ja bereits rund 350 bekannte Gin Marken auf dem deutschen Markt. Und die Frage war: „Benö­tigt man einen weiteren regionalen Gin? Hat jemand auf uns gewartet?“ Die klare Antwort war: „Ja.“

Es gab nämlich bis dahin keinen Gin aus der Region Bergisches Land. Die nächsten größeren Städte wie Düsseldorf und Köln hatten ihre Gin-Spezialitäten, aber damit konnten sich die beiden Gründer aus Odenthal, zwischen Leverkusen und Bergisch Gladbach gelegen, nicht identifizieren. Sie begannen, eine Rezeptur mit heimischen Kräutern aus dem eigenen Garten zu entwickeln. Hinzugefügt werden Zitronenver­bene, Mönchspfeffer, Apfeltrester, Holunderblüten, Kornelkirsche u. v. m.

Nach dem Start und der Produktion der ersten Charge eroberten die beiden Jungunter­nehmer Weihnachtsmärkte und die Gastronomie in ihrer Umgebung. Im Lebensmitteleinzelhandel fuhren sie einzelne Supermarktfilialen ab und platzierten ihre Spirituosen dort. Mit der Zeit erweiterten sie nicht nur ihr Vertriebsnetz, sondern auch ihr Sortiment. Heute umfasst es vier Spirituosensorten in unterschiedlichen Packungsgebinden: Gin, Pink Gin, einen Likör aus heimischen Säften, das sog. Flanell­läppchen sowie einen Limoncello. Einen eigenen Online-Shop gibt es auch.

Kricsfalussy ist von Hause aus Grafikdesigner und Link-Egbers Ingenieur. Das hilft nicht unbedingt beim Schälen der original Amalfi-Zitronen für den Limencello. Das erledigen die beiden nämlich regelmäßig selbst. Aber beim Bau ihrer Promotion-Displays sind diese Kenntnisse durchaus hilfreich. Kisten und Regale für Aktionen bauen die beiden selbst. Mit Hammer, Nagel, Schleifmaschine werden diese gezim­mert und mit Prints und Brandeisen veredelt. Genauso „hand crafted“ wie ihr Gin.

Die hohe Qualität des Gins wurde bereits mit dem Crafts Spirits Berlin Award und der Eu­rope Wine & Spirits Trophy in Silber ausgezeichnet.

Foto: Christian Link-Egbers (links) und Thomas Kricsfalussy (Copyright: Dorfschönheit Spirits)
Foto: Dorfschönheit Gin mit Award (Copyright: Dorfschönheit Spirits)

Beitragsfoto: canva.com,
Fotos: Christian Link-Egbers (links) und Thomas Kricsfalussy, Ausgezeichneter Dorfschönheit Gin (© Dorfschönheit Spirits)

www.dorfschoenheit-gin.com


Foto: Paul Rademacher (Copyright: Kornbrennerei J. J. Kemper GmbH & Co. KG)
Foto: Kempers Produkte (Copyright: Kornbrennerei J. J. Kemper GmbH & Co. KG)

Fotos: Paul Rademacher, Kempers Produkte (© Kornbrennerei J. J. Kemper GmbH & Co. KG)

www.kemper-korn.de 

Kempers Kornbrennerei – Spitzenqualität aus Roggen

Korn gehört zu den beliebtesten Spirituosen in Deutschland und hat eine lange Tradi­tion. 1793 gegründet, ist die Kornbrennerei Kemper eine der ältesten Deutschlands und liegt im südlichen Sauerland, in Olpe. Zukunftsweisend, ohne die Tradition zu vergessen, zeichnen sich die Produkte des Unternehmens durch hohe Qualität aus. Seit je her wird das Sortiment ständig erweitert. Heute gehö­ren auch Whisky, Gin und Rum, sowie Liköre und Trendprodukte zum Angebot.

Zur Produktion der im Hause hergestellten Spirituosen nutzt Kempers Kornbrennerei einen eigenen Brunnen, um ein Wasser besonderer Güte zu verarbeiten. Die Basis für den eingesetzten Alkohol ist Roggen statt des oft verwendeten Weizens. Roggenfein­destillat zeichnet sich gegenüber dem Alkohol aus Weizen durch charakteristi­sche sensorische Eigenschaften aus. Alkohol aus Roggen wird meist als kräf­tiger und eigentümlicher im Geschmack beschrieben.

2021 verkaufte die Olpener Inhaberfamilie Arens die Kornbrennerei an Dirk Radema­cher, der es als Familienunternehmen weiterführt. Frischer Wind kommt in das Traditionsunternehmen. Seit der Betriebsübernahme hat Dirk Rademacher schon viel verändert: „Wir haben die Marke einem Relaunch unterzogen und neue Produkte entwickelt. Aktuell freuen wir uns, dass es nach dem Lockdown jetzt wieder so richtig losgeht. Das haben wir gebraucht.“

Die regionalen Produkte werden erlebbar gemacht, indem – nach der Umbauphase ab Januar 2022 – wieder Betriebsführungen mit Tastings angeboten werden. Krimi-Lesungen, kombiniert mit einem Whisky-Tasting können gebucht werden. Ganz oben auf der To-Do-Liste steht die Kooperation mit kleinen Unternehmen aus der Region. So werden beispielsweise Craft Beer Brauereien aus der Umgebung die Maische für die Whisky-Produktion herstellen und die Kaffeerösterei vor Ort wird die Haselnüsse für den Haselnussbrand rösten. Auch kann Obst aus eigenem Anbau bei Kempers Kornbrennerei abgegeben werden und Konsumenten können sich daraus ihre eigene Spirituose brennen lassen.

Die hohe Qualität einzelner Produkte wird regelmäßig mit der DLG-Goldmedaille und mit dem Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW ausgezeichnet.

KETTENFETT – Lakritzlikör aus NRW für die ganze Republik

Die Idee zu KETTENFETT entstand vor einigen Jahren auf einer Party: Die zwei sauerländi­schen Inhaber Matthes Schauerte und Jens Peter Vente leerten zusam­men mit einem finnischen Freund einen aus seiner Heimat mitgebrachten skandinavi­schen Lakritzlikör. Der Funke sprang direkt über und der Wunsch, einen eigenen Lakritzlikör zu kreieren, war geboren. Mit einfachen Mitteln und ihrer Hands-on-Mentalität legten sie in ihren heimischen Küchen los. Viele Mischungen und zahl­lose Nachtschichten später stand dann das finale Rezept.

Das „FETT-Quarter“ steht nun in Köln; und das hat schon fast Tradition. Denn in Köln-Nippes wurde bereits 1842 die erste Lakritzfabrik für den deutsch-europäischen Markt gegründet, die sog. Dampf-Lakritzen-Fabrik. Die zwei Freunde haben also den Lakritzgedanken von damals aufgegriffen, in ein neues, zeitgemäßes Gewand gepackt und vertreiben nun deutschlandweit. Produziert wird im Ruhrgebiet.

KETTENFETT ist der Lakritzlikör aus natürlichem, echtem Lakritz, einer nordischen Portion Salmiak und 25 Umdrehungen. Kein künstliches Aroma aus der Dose, sondern natürliches, vollwertiges Lakritz aus dem mittleren Osten, sowie feinste Salmiakmineralien ergeben den intensiven und ausgewogenen Lakritzgeschmack. Das unterscheidet das Produkt von denjenigen vieler Wettbewerber, die nur mit Aro­men arbeiten und dadurch nicht diesen milden würzigen Geschmack erreichen.

Und je nördlicher die Menschen, desto mehr lieben sie Lakritz und wissen den Zu­satz einer ordentlichen Portion Salmiak zu schätzen. Daran haben sich die Unternehmer orientiert und einen Gold-prämierten Lakritzlikör mit der Kennzeichnung „Extra Stark“ entwickelt. KETTENFETT ist aber nicht nur bei Lakritzliebhabern gesetzt. Auch Fans der herben Kräuterliköre und klaren Brände kommen nicht am kernigen Namen und dem kräftigen Geschmack vorbei. Wer Lakritz mag, liebt KETTENFETT!

Seit Markteinführung im November 2014 erfreut sich KETTENFETT in seiner Heimat NRW und natürlich im Norden der Republik großer Beliebtheit. Die hohe Qualität wurde mit dem „Meinigers International Spirits Award“ ausgezeichnet.

Bei allen drei Unternehmen litt das Gastronomiegeschäft während der Corona-Schließungen. Auch im Lebensmitteleinzelhandel durften keine Verkostungen durchgeführt werden, die für Spirituosenbrennereien wichtig sind. Ebenso fehlten Messen und Veranstaltungen. Das war schlecht für das Absatz, aber irgendwie ging es weiter. Wie alle anderen Vertreter dieser Branche freuen sie sich nun über die wiedererlangten Vertriebsmöglichkeiten.

Foto: Kettenfett Gold Award (Copyright: Tagewerker GmbH)

Foto: Kettenfett Team mit Gold Award, Kettenfett Kampagne (© Tagewerker GmbH)

www.KETTENFETT.net

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