In den idyllisch gelegenen Angelparks von Philipp Mohnen und seiner Familie in der Nähe von Aachen, mitten im Naturpark Nordeifel, lässt es sich hervorragend angeln. Hier können Naturfreunde das ganze Jahr über Lachsforellen fangen und die Natur genießen. Angeln hat in den letzten Jahren ein Revival erlebt. „Viele Menschen greifen zur Angelroute und genießen das Naturerlebnis“, erklärt Philipp Mohnen, Inhaber von Mohnen Aquakultur in Stolberg bei Aachen.

Philipp Mohnen, ein studierter Jurist, führt den Familienbetrieb in dritter Generation gemeinsam mit seinem Vater und Onkel. Vor einigen Jahren entschied er sich, die abwechslungsreiche Tätigkeit des Fischzüchters und Teichwirts zu übernehmen und damit die Betriebsnachfolge anzutreten. „Dieser Beruf ist unglaublich vielfältig“, schwärmt Mohnen. „Neben der körperlichen Arbeit, die ich sehr schätze, sind Management- und Organisationstalent gefragt. Zudem benötigt man Wissen in Biologie, Chemie, Physik, Elektronik und vielen anderen Bereichen.“

Das Kerngeschäft des Unternehmens liegt in der Züchtung von Lebendfischen. Neben Forellen und Lachsforellen werden Karpfen, Schleien, Zander, Aale, Welse, Störe, Seeforellen, Saiblinge und andere Fischarten angeboten. Dabei arbeitet Mohnen auch mit Kooperationspartnern zusammen, um die große Nachfrage zu decken. Jede Woche liefert der Betrieb bis zu 100.000 Portionsfische an Kunden in der Region und deutschlandweit aus.

Ein weiteres Standbein ist die Verarbeitung der Forellen zu Frisch- und Räucherfisch. „Unsere frischen, regionalen Produkte kommen bei den Verbrauchern gut an“, betont Mohnen. „Sie sind nicht nur in unseren beiden Läden in Stolberg und Eschweiler gefragt, sondern auch zunehmend in der gehobenen Gastronomie und im Feinkost-Online-Handel. Auch der Groß- und Einzelhandel der Region gehört zu unseren Kunden.“

„Die Gastronomen schätzen die Qualität unserer Fische, und das kommt natürlich auch bei den Gästen gut an. Diesen Geschäftsbereich wollen wir weiter ausbauen“, sagt Mohnen optimistisch. Während Kantinen aus der Region bisher noch zurückhaltend sind, setzt er darauf, dass auch diese zukünftig verstärkt frische, regionale Produkte zubereiten werden.

Als Mitglied von Ernährung-NRW e. V. nutzt Mohnen das Qualitätssiegel „Geprüfte Qualität NRW“. So erkennen die Kunden, dass die Produkte aus nachhaltiger Fischkultur und der Region stammen. „Das Netzwerk des Vereins Ernährung-NRW ist für uns wertvoll. Es fördert den Austausch und die Information, was uns hilft, uns weiterzuentwickeln und den Marktgegebenheiten anzupassen“, so Mohnen.

Die größten Herausforderungen für die Fischzucht in Nordrhein-Westfalen liegen in der Klimakrise. Steigende Wassertemperaturen und die unregelmäßige Versorgung der Teiche durch die Bäche erschweren die Zucht. Sowohl zu warmes Wasser als auch zu wenig Zulauf aus den Bächen beeinträchtigen die Bedingungen. Auch Starkregenereignisse können problematisch sein, wenn plötzlich zu viel Wasser auf einmal einströmt. „Die aktuelle Wasserlage ist jedoch erfreulich“, bemerkt der Fischzüchter.

Weitere Herausforderungen der Branche betreffen die Nachfolgeregelungen in den Betrieben. Einige Betriebe schließen, weil keine Nachfolger gefunden werden können, oder sie geben aufgrund hoher bürokratischer Hürden auf. Dennoch blickt Mohnen optimistisch in die Zukunft der Fischzucht in Nordrhein-Westfalen. „NRW ist das bevölkerungsreichste Bundesland, und mit den angrenzenden Nachbarländern, den Niederlanden und Belgien, erreichen wir noch mehr Menschen. Wir sind zuversichtlich, dass unsere gesunden, regionalen Genussprodukte auch in Zukunft stark nachgefragt werden.“

Sein Rat an junge Fischzüchter und Teichwirte lautet: „Wer neugierig und mutig ist, sollte sich überlegen, ob dieser Beruf nicht das Richtige für ihn ist. Das Marktpotenzial ist da!“