Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW 2020
88 Unternehmen erhalten Auszeichnung
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser: „Die Ernährungswirtschaft zeigt auch in Krisenzeiten Engagement, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit.“
88 Unternehmen aus verschiedenen Branchen der nordrhein-westfälischen Ernährungswirtschaft wurden heute von Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser mit dem Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW 2020 gewürdigt. „Der Landesehrenpreis zeichnet Unternehmen aus, die durch die Herstellung von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln überzeugen und sich darüber hinaus nachhaltig engagieren. Unter erschwerten Corona-Bedingungen hat die Branche in diesem Jahr mit hoher Flexibilität und vielfältigen, organisatorischen Maßnahmen die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt“, dankte Ministerin Heinen-Esser den Preisträgern. Verbraucherinnen und Verbraucher könnten auf die Vielfalt und Qualität der Ernährung vertrauen.
Der Landesehrenpreis für Lebensmittel wird jährlich durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie kann der traditionelle Festakt zur Verleihung des Preises in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Die Ministerin gratulierte den Ausgezeichneten daher per Video-Botschaft unter #LandesehrenpreisNRW über Instagram (@umwelt_NRW) und Facebook (@UmweltministeriumNRW).
Voraussetzung für die Verleihung des erstmals im Jahr 2009 vergebenen Landesehrenpreises ist, dass Unternehmen ihre Produkte in diesem Jahr einer Überprüfung durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) unterzogen und dafür eine Auszeichnung in Gold erhalten haben. Neben dieser Bewertung, in der vor allem die Qualität und der Geschmack der Lebensmittel beurteilt wird, werden mit dem Landesehrenpreis auch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen, tarifgerechte Bezahlung, Engagement für Nachhaltigkeit oder die Nutzung eines Umweltmanagementsystems honoriert.
Die mit dem Landesehrenpreis für Lebensmittel ausgezeichneten Unternehmen sind berechtigt, die Landesehrenpreis-Medaille für zwei Jahre für ihre Kommunikation und auf ihren Produktausstattungen zu nutzen. Die Unternehmensstruktur der Preisträger reicht von global agierenden Unternehmen über einen breit aufgestellten Mittelstand bis zu Klein- und Kleinstbetrieben. Zu Ihnen gehören Herstellerinnen und Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren, von Brot- und Backwaren, von Getränken, Süßwaren ebenso wie von Milchprodukten.
Die Ernährungswirtschaft ist mit rund 400.000 Arbeitsplätzen eine der wichtigsten Wirtschaftszweige in Nordrhein-Westfalen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie bringt für die Branche zahlreiche neue Herausforderungen. „Die Produzentinnen und Produzenten müssen sich notwendigen Forderungen nach mehr Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl, Nachhaltigkeit und Nutzung der natürlichen Ressourcen stellen. In Vertrieb und Verkauf werden neue Angebotsformen und -techniken gebraucht“, erklärte Ministerin Heinen-Esser.
Weitere Informationen zum Landesehrenpreis hier
Beitragsfoto und Abbildungen Landesehrenpreis: © MULNV NRW | umwelt.nrw.de
Ansprache von Andreas Heinz, Vorsitzender Ernährung-NRW e.V. im Rahmen der Landesehrenpreisverleihung für Lebensmittel NRW 2020
„Sehr geehrte Landesehrenpreisträger des Jahres 2020,
ich freue mich sehr, Ihnen heute meine Glückwünsche zu Ihrer Preisverleihung auszusprechen!
Als Vorsitzender der Initiative „Ernährung-NRW e. V.“ freue ich mich auch darüber, dass unsere Ministerin, Frau Heinen-Esser und ihr angeschlossenes Ministerium sich entschlossen haben, die Preisverleihung trotz widriger Umstände auszurichten. Wir brauchen dieses Bekenntnis zu unseren heimischen Firmen, sozusagen in „guten wie in schlechten Zeiten“. Meine Damen und Herren, Sie haben einmal mehr bewiesen, dass dieses Bundesland in der Lage ist, immer wieder Innovationen hervorzubringen und dies in Rahmenbedingungen, die ökonomisch, ökologisch und nicht zuletzt gesellschaftlich kompatibel zu verantwortlich-nachhaltigem Handeln stehen – Sie haben sich Ihren Preis wirklich verdient.
Wenn ich von „schlechten – zumindest schwierigen Zeiten“ spreche, dann ist dies im Moment durchaus zutreffend. Da ich selbst zu 100% Vollkaufmann bin, weiß ich um die Herausforderungen, denen Sie in diesen Tagen ausgesetzt sind.
Zwar ist es richtig, dass sich Lebensmittel des täglichen Bedarfs zur Zeit gut verkaufen, und dass es eine gesteigerte Nachfrage besonders nach regionalen Lebensmitteln gibt. Doch wo bleiben die Innovationen von morgen? Man darf hoffen, dass die großen Player des Lebensmitteleinzelhandels nicht nur die hohe Nachfrage nach Standardartikeln verwalten, sondern auch eine Zukunft mit unseren neuen, innovativen Produkten planen.
Jeder verantwortliche Unternehmer musste sich in der Vergangenheit um einen sicheren Vertriebsmix aus mehreren ineinander greifenden Zahnrädern, ähnlich einem Uhrwerk, kümmern, aus z. B. LEH, Eigenvermarktung und Gastronomie. Diese Strukturen funktionieren im Moment nur sehr eingeschränkt. Versetzen Sie sich kurz in die Lage eines Kollegen, der überwiegend den Bereich Gastronomie/Hotellerie bedient! Und auch wenn viele von uns das Glück haben, in einem Portfolio tätig zu sein, das zur Zeit stark nachgefragt wird: Diese Krise kennt am Ende keine wirklichen Gewinner!
Ganz zum Schluss stellt sich dann noch die Frage, wie wir die freigemachten atemberaubenden Ressourcen des Finanzministeriums wieder auffüllen werden! All diese unerwarteten Umstände mahnen uns zu einer gewissen Demut. Verfallen wir aber nicht in Pessimismus: Liebe Preisträger, mit Menschen wie Ihnen werden wir die Krise meistern! Machen Sie bitte so weiter und tragen Sie auch künftig dazu bei, dass wir auf unser Bundesland Nordrhein-Westfalen stolz sind.
Ich freue mich schon sehr darauf, Sie hoffentlich schon beim nächsten Mal wieder persönlich beglückwünschen zu können!“
Andreas Heinz,
Vorsitzender Ernährung-NRW e. V.
