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Foto: Spargelbauer sticht Spargel (Copyright: spargelstrasse-nrw.de)

Im 2. Coronajahr eröffnet die Spargelstrasse NRW die Saison erstmals digital

Wie gut, dass auf das Gute Verlass ist

Und so wurde – mit Verzögerung wegen der kalten Temperaturen – Mitte April die Spargelsaison eröffnet.

Für die Spargelstrasse NRW und ihre derzeit 160 Mitgliedsbetriebe fand die Saisoneröffnung virtuell auf dem Spargelhof von Britta und Bernfried Nahrup in Greven statt. Wenngleich auch diese Veranstaltung nicht ein physisches Get-together mit Köstlichkeiten vom Feld und aus dem Hofladen ersetzen konnte, trugen doch die Organisation des Verbandes und die eigens produzierten Videoclips, das Engagement der Gastgeber und die teilnehmenden Gäste zu einer gelungenen Veranstaltung bei, die Solidarität belegt und stärkt.

Gegründet 2005 mit der Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW und ca. 110 Mitgliedsbetrieben ist die Spargelstrasse NRW Teil des Verbandes der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe. Sie vertritt deren Interessen in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik und Presse und berät die Mitgliedsbetriebe zu wirtschaftlichen, politischen und anderen relevanten Themen.

Neben diesen offensichtlichen Vorteilen erweist sich die Verbandszugehörigkeit gerade in besonderen Zeiten wie dieser als wichtig und wertvoll. Die Vereinigung informiert ihre Mitglieder über Vorgaben, Gesetze und Auflagen und über z. B. Einreise- und Beschäftigungsmodalitäten, Hygienekonzepte und Unterbringungsvorgaben für die Erntehelfer/innen. Dabei konnte in diesem Jahr auf die Erfahrungen aus 2020 zurückgegriffen werden, wie Willy Kreienbaum, Vorsitzender der Anbauervereinigung bestätigt: „In diesem Jahr konnten wir uns viel besser vorbereiten, die Hygienekonzepte stehen und erfüllen alle Anforderungen.“

Im letzten Jahr verursachte neben der Beschäftigung der Erntehelfer/innen auch deren Einsatz unter ungewohnt verschärften Bedingungen 880 Euro Mehrkosten je Person.
Dafür formulierte NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser, die ebenfalls online an der Veranstaltung teilnahm, noch nachträglich ein großes Lob: „Die Spargelanbaubetriebe in NRW bildeten als eine der 2020 zuerst wirtschaftlich betroffenen Branchen durch die strikte Befolgung der Hygienemaßnahmen einen echten Lichtblick.“

Auch aktuell investieren Spargelbauer wieder hohe Summen in die Sicherheit ihrer Helfer/innen. Mehr Raumkapazitäten zur Einhaltung der Abstandsregeln wurden geschaffen oder sogar gebaut, zusätzliche Unterkünfte für den Fall erforderlicher Quarantänen werden bereitgehalten, Testungen, Masken, Hygieneangebote und Schutzvorrichtungen werden finanziert. Zugleich wird wegen des Ausfalles der Gastronomie – auch der eigenen auf den Höfen – für dieses Jahr erneut ein leichtes Absatzminus erwartet. Aber auch hier profitieren die Betriebe von ihren Erfahrungswerten. Einige laden die Verbraucher zu Spargel-Selber-Stech-Aktionen ein, und der in NRW ohnehin starke Direktverkauf, der schon in 2020 intensiviert wurde, erhält einen weiteren Turbo. Auf den Höfen, Wochenmärkten und an vielen Verkaufsständen unterstützt in diesen Zeiten freies Personal aus Gastronomie, Hotellerie und Messebau.

Tatsächlich ist Nordrhein-Westfalen deutscher Meister bei den Direktverkaufszahlen, „Und das“, so der Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, Karl Werring, „macht uns stolz. Regionales und saisonales Gemüse ist der Wunsch der Verbraucher, den wir sehr gerne erfüllen.“ Längst ist das Einkaufen in Hofläden bei der regional-, nachhaltig- und individuell orientierten gesundheitsbewussten Kundenklientel etabliert und hat seit Beginn der Pandemie aus eben diesen Gründen noch deutlich an Popularität gewonnen.

Von April bis Juni spielt die „Königin der Gemüse“ hier eine Hauptrolle, denn ihr Anbau hat in NRW eine bemerkenswerte Entwicklung bis zum, nach Niedersachsen, zweitstärksten Spargelland der Republik hingelegt. Etwa 360 landwirtschaftliche Betriebe bauen die edlen Stangen auf aktuell 4.195 Hektar an. Diese Fläche hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Mittlerweile sind der Bornheimer Spargel g. g. A. und der Walbecker Spargel g. g. A. sogar durch die EU geadelte und geschützte Spezialitäten.

Kein Wunder also, dass nicht nur eine Marketing-Professionalisierung und Innovationen in Ausbau und Logistik dem Hofläden- und Gastronomie-Angebot Auftrieb gegeben haben. Auch das Event-Geschäft hatte sich zuletzt gut entwickelt. Vor Corona verzeichneten viele Spargelhöfe neben den Tages-, Shopping- und sogar Caravan-Touristen steigende Nachfrage und Gruppenbuchungen von Firmen, Familienfeiern und Kindergeburtstagen. Deren Fehlen schmerzt, wird aber – wenn das Wetter mitspielt – durch Ausflugstouristen etwas aufgefangen. Diese besuchen zuvor am besten die www.spargelstrasse-nrw.de und informieren sich zu Angeboten und Routen von Ostwestfalen über das Münster- bis ins Rheinland für ihre Erkundungen per Fahrrad, Motorrad oder per pedes.

Im Video wird Spargelstrasse-NRW-Mitglied Jochen Unterhansberg anlässlich des Spargelsaison-Auftakts interviewt.

Foto: Spargelfeld (Copyright: spargelstrasse-nrw.de)
Foto: Willkommenschild am Hofladen (Copyright: spargelstrasse-nrw.de)
Foto: Hofladen mit Spargelverkauf (Copyright: spargelstrasse-nrw.de)

Fotos: © spargelstrasse-nrw.de

Video unten: © Jörg Meyer | jumpr.com

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