90 Grüne Woche Ausstellende aus Nordrhein-Westfalen präsentieren sich digital in einer App
Ausstellerinnen und Aussteller aus NRW müssen in diesem Jahr auf eine Reise nach Berlin zur Internationalen Grünen Woche (IGW) verzichten. Die Präsentation wurde daher in eine Smartphone-App verlegt, wo sich insgesamt 90 Unternehmen und teilnehmende Institutionen darstellen. Über diesen Weg kann auch direkt Kontakt aufgenommen werden. „Laut einer Umfrage des NRW-Umweltministeriums wünschen sich 75 Prozent der Menschen in Nordrhein-Westfalen mehr regionale Angebote“, erläuterte Dr. Thomas Delschen, Präsident des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. „Mit unserem neuen digitalen Angebot gehen wir auf diesen Wunsch konkret ein, vor allem in den Zeiten, in denen persönliche Treffen nicht möglich sind. Regional erzeugte Produkte zeichnen sich durch kurze Wege zum Verbraucher und einem hohen Vertrauen in ihre Erzeugung aus. Hierbei steht der Mensch im Mittelpunkt. Mit unserer App zeigen die Unternehmen, dass sie auch in diesen Zeiten jederzeit erreichbar sind.“
In der neuen Smartphone-App haben die Ausstellenden Informationen zu ihren Unternehmen hinterlegt. Auf einer interaktiven Karte können die Standpositionen des bisherigen Messeauftritts in der NRW-Länderhalle auf der Internationalen Grünen Woche abgerufen werden. Mit der Verknüpfung zu einer Fotogalerie werden die Erlebnisse und die Präsentationen aus den vergangenen Messeauftritten vermittelt. Die Bildergalerie wurde für dieses Jahr mit neuen Videos einzelner Initiativen ergänzt, unter anderem mit Informationen zur Arbeit in Pandemiezeiten. Die App ist dazu geeignet, sich ganzjährig über die Aktivitäten des Netzwerkes zur Regionalvermarktung zu informieren.. Sobald wieder eine Internationale Grüne Woche mit Publikumsverkehr stattfinden sollte, dient sie als Wegweiser während eines Messebesuches und auch dann zur direkten Kontaktaufnahme.
Als ein Beispiel zu neuen Wünschen von Kunden in Pandemiezeiten berichtete Dietrich Vriesen, Vorstandsvorsitzender der Initiative mein-ei.nrw, von analogen Vermarktungswegen für Eier, die wieder Konjunktur haben: „Ein Mitglied unseres Netzwerkes hat im letzten Jahr eine enorm gestiegene Nachfrage nach Lieferungen bis vor die Haustür verzeichnet. Bei ihm erlebt der bereits vom Aussterben bedrohte Verkaufswagen gerade eine Renaissance – der klassische ‚Eiermann‘ ist auf einmal echt retro und bei vielen Menschen wieder voll angesagt.“
Ähnliche Prozesse schilderte Andreas Heinz, Vorsitzender des Vereins Ernährung-NRW e. V.: „Kreative Ideen für neue Absatzwege sind gefragt und werden auch erfolgreich umgesetzt. Zum einen, um Verluste zu minimieren und zum anderen, weil neue Ansätze gefragt sind, um den Anforderungen an die Einschränkungen in Pandemiezeiten gerecht zu werden. Viele Mitglieder unseres Verein haben aber auch festgestellt, dass vor allem frische Lebensmittel aus der Region vermehrt in die Einkaufskörbe der Verbraucher gewandert sind, was uns sehr freut.“
Ergänzend dazu berichtete Frank Maurer, stellvertretender Geschäftsführer der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. von den Höhen und Tiefen der milchverarbeitenden Betriebe wie Käsereien oder Eishersteller: „Einige unserer regionalen Käsereien in NRW hatten bereits vor der Krise die Möglichkeit, ihre Produkte im Einzelhandel anzubieten oder konnten auf bestehende Strukturen für digitale Vermarktungswege zurückgreifen. Daher kommen viele dieser Betriebe bisher gut durch die Krise, auch wenn Zulieferungen an Restaurant oder Cafés stark abgenommen haben.“
Der Wunsch der Menschen nach mehr Regionalität ist auch Ausdruck des guten Image vieler landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Allerdings stehen Landwirtinnen und Landwirte großen Herausforderungen durch Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Tierwohl und Wertschätzung von Lebensmitteln gegenüber. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft, mein-ei.nrw und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband sind überzeugt, dass eine nachhaltige Landwirtschaft nur transparent, gemeinschaftlich und mit gegenseitigem Verständnis funktioniert. Unter dem Hashtag #AusGutemGrundAusNRW werden die Partner deshalb künftig ihr Angebot für Information und Dialog zu landwirtschaftlichen Produktionsweisen an die Öffentlichkeit formulieren.
Das Netzwerk mit insgesamt über 140 Mitgliedern vereint die jährliche Teilnahme an der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Unter dem Motto „Nordrhein-Westfalen Stadt.Land.Fluss.“ wird dem Messepublikum die Vielfalt der unterschiedlichen nordrhein-westfälischen Kulturlandschaften und Regionen vorgestellt, aus denen hochwertige regionale Produkte stammen und stellt die nachhaltige Erzeugung und Vermarktung in den Vordergrund. Themen der regionalen Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft, Genusstourismus, gesunde und nachhaltige Ernährung, Umweltbildung sowie Verbraucherschutz kommen hierbei nicht zu kurz.
„Nordrhein-Westfalen wird häufig definiert über seine industrielle Vergangenheit und Zukunft. Dabei ist NRW das drittgrößte Agrarland in Deutschland und zugleich das Land mit der größten Ernährungswirtschaft“, erklärte Jürgen Sons, IGW-Projektleiter des LANUV und Leiter des NRW-Netzwerkes zur Regionalvermarktung. „Etwa ein Fünftel des deutschen Gesamtumsatzes an Lebensmitteln wird in NRW erwirtschaftet. Neben den kulinarischen Spezialitäten ist es uns wichtig, auch die ländlichen Räume in ihrer Vielfalt zu präsentieren. Dazu gehört die nordrhein-westfälische Landwirtschaft mit ihren regionalen Unterschieden ebenso wie Projekte zur Entwicklung ländlicher Gemeinden.“
Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich seit vielen Jahren an der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Im Auftrag des NRW-Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministeriums hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) das Netzwerk zur Regionalvermarktung gegründet und den NRW-Messeauftritt realisiert. Gemeinsam mit dem Ministerium wurde das Konzept unter dem Motto „Nordrhein-Westfalen Stadt.Land.Fluss.“ entwickelt umgesetzt.
Mehr zur Grünen Woche:
Die Internationale Grüne Woche (kurz IGW) ist eine internationale Ausstellung der Ernährungs- und Landwirtschaft sowie des Gartenbaus. Sie wurde 1926 gegründet und wird in diesem Jahr mit digitalen Formaten vom 20. bis 21. Januar 2021 statt.
In den Appstores von Apple und Android-Smartphones kann die App zur NRW-Halle auf der IGW unter folgenden Stichpunkten zu finden:
- NRW Halle
- Grüne Woche
- NRW Halle Grüne Woche
Über folgende Direktlinks kann die Smartphone-App ebenfalls heruntergeladen werden:
- Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.insideguidance.nrwhalle
- iOS: https://apps.apple.com/de/app/nrw-halle/id1535523164?l=en
Die App-Informationen sind ebenfalls erhältlich im Internet unter: www.insideguidance.com/nrwhalle/
Alle Informationen zum Netzwerk „NRW auf der Grünen Woche“ und zur Messe finden Sie unter:
http://www.lanuv.nrw.de/gruenewoche
Bildergalerie:
https://www.flickr.com/photos/158651744@N07/albums
Messe Berlin:
https://www.gruenewoche.de/
Quelle: LANUV NRW
Abbildung: NRW-Karte „Stadt Land Fluss“ (© lanuv.nrw.de)